Ob Eigentumswohnung oder Einfamilienhaus – für Immobilienbesitzer ist der Werterhalt der eigenen vier Wände eine dauerhafte Aufgabe. Während viele an energetische Sanierung, Instandhaltung der Bausubstanz oder Gartenpflege denken, wird ein Thema oft unterschätzt: Schädlingsbefall im Haushalt. Unauffällig, aber mit teils erheblichen Schäden verbunden, schleichen sich kleine Plagegeister in Wohnräume – vom klassischen Silberfisch im Bad bis hin zur Textilmotte im Kleiderschrank.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Schädlinge besonders häufig auftreten, wie du frühzeitig vorbeugen kannst und warum die regelmäßige Kontrolle zum Pflichtprogramm für Eigentümer gehört.
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Warum ist Schädlingsprävention wichtig?
Schädlinge im Haus sind nicht nur unangenehm – sie können auch gesundheitliche Risiken, Sachschäden und Kosten verursachen. Vor allem bei vermieteten Objekten oder längerer Abwesenheit (z. B. bei Zweitwohnsitzen) kann sich ein kleiner Befall schnell ausweiten. Zudem stellt ein sichtbarer Schädlingsbefall einen Mangel dar, der bei Mietverhältnissen zu rechtlichen Konsequenzen führen kann.
Eine gezielte Prävention ist deshalb für jeden Eigentümer empfehlenswert – egal ob man selbst dort wohnt oder vermietet.
Typische Haushaltsschädlinge im Überblick
Hier eine Übersicht der häufigsten Schädlinge, die in Wohnhäusern und Wohnungen auftreten:
- Textilmotten: Besonders aktiv in Kleiderschränken und Schlafzimmern. Sie legen Eier in Kleidung aus Wolle oder anderen Naturfasern.
- Silberfische: Lieben feuchte Räume wie Bad und Küche. Sie gelten als Hygieneindikatoren, sind aber gesundheitlich unbedenklich.
- Kleidermotten & Pelzkäfer: Fressen sich durch Teppiche, Kleidung, Vorhänge und Polstermöbel.
- Speckkäfer & Vorratsschädlinge: Können Lebensmittelvorräte in Küche oder Speisekammer kontaminieren.
- Schimmelpilzsporen: Keine Tiere, aber biologischer Schädling – schädigen langfristig die Bausubstanz und die Gesundheit.
- Nagetiere (Mäuse, Ratten): Selten in gepflegten Wohnhäusern, aber bei schlechter Abdichtung möglich.
Vorsicht ist besser als Nachsicht: Prävention statt Reaktion
Das Motto lautet: Besser vorbeugen als heilen. Denn die Bekämpfung eines akuten Schädlingsbefalls ist meist aufwändiger, teurer und belastender als die regelmäßige Kontrolle und Vorsorge.
Tipps zur Schädlingsprävention:
- Sauberkeit im Haushalt: Besonders in Küche und Bad hilft regelmäßiges Putzen, um Lebensgrundlagen für Schädlinge zu vermeiden.
- Lebensmittel richtig lagern: Vorräte immer luftdicht und trocken aufbewahren.
- Risse & Spalten abdichten: Kleine Eintrittsstellen für Insekten und Nager verschließen – insbesondere rund um Fenster, Türen und Heizungsrohre.
- Feuchtigkeit vermeiden: Schimmel und Silberfische lieben hohe Luftfeuchtigkeit. Richtiges Lüften (Stoßlüften!) hilft.
- Kleidung regelmäßig kontrollieren: Besonders in selten genutzten Kleiderschränken oder Dachböden können sich Motten ansiedeln.
- Mottenfallen gegen Textilmotten verwenden: Diese lassen sich unauffällig im Kleiderschrank platzieren und bieten zuverlässige Früherkennung und Bekämpfung zugleich.
- Müll regelmäßig entsorgen: Vor allem Bio- und Restmüll zieht Fruchtfliegen und Speckkäfer an.
- Lichtquellen abschirmen: Viele Insekten orientieren sich an Licht – insbesondere in warmen Monaten.
- Polstermöbel pflegen: Staubsaugen hilft nicht nur gegen Staub, sondern auch gegen Eier und Larven in Sofas oder Betten.
Besonders relevant für Eigentümer: versteckte Risiken
Im Gegensatz zu Mietern sind Eigentümer selbst verantwortlich für die regelmäßige Pflege und Kontrolle ihres Wohnraums. Das gilt auch für schwer zugängliche Bereiche:
- Dachboden & Keller: Kaum genutzte Lagerräume sind ideal für Schädlinge – Dunkelheit, wenig Bewegung und viele Verstecke.
- Lagerflächen & Nebengebäude: Schuppen, Garage oder Waschkeller werden oft vergessen – und bieten ideale Bedingungen für Motten, Mäuse oder Käfer.
- Altbauten & unsanierte Gebäude: Alte Dielenböden oder poröse Fassaden können Eintrittspforten bieten.
Auch für Vermieter lohnt sich ein wachsames Auge. Ein Schädlingsbefall kann schnell zu einem Streitpunkt im Mietverhältnis werden – etwa wenn es um Verantwortlichkeiten oder Mietminderung geht.
Mottenfallen gegen Textilmotten – kleiner Helfer mit großer Wirkung
Besonders tückisch sind Textilmotten: Sie bleiben lange unentdeckt, richten aber erhebliche Schäden an Kleidung und Heimtextilien an. Typische Anzeichen sind kleine Löcher in Wollpullovern, Teppichen oder Bettdecken – oft erst Wochen nach dem eigentlichen Befall sichtbar.
Mottenfallen gegen Textilmotten sind eine effektive Maßnahme, um frühzeitig zu erkennen, ob sich Motten im Kleiderschrank angesiedelt haben. Die meisten Varianten arbeiten mit Pheromonen, die männliche Motten anlocken. So lässt sich der Befall erkennen und eindämmen, bevor sich die Tiere vermehren.
Solche Fallen gibt es in praktischen Sets, sind geruchslos und lassen sich diskret im Schrank oder unter dem Bett anbringen. Für Eigentümer mit mehreren Wohneinheiten (z. B. bei vermieteten Wohnungen) empfiehlt sich sogar eine regelmäßige Kontrolle mithilfe solcher Produkte.
Fazit: Kleine Maßnahmen – großer Nutzen
Die gute Nachricht: Schädlingsprävention ist kein Hexenwerk. Mit einfachen Routinen, etwas Aufmerksamkeit und kleinen Helfern wie Mottenfallen gegen Textilmotten lässt sich das Risiko deutlich reduzieren. Wer frühzeitig handelt, spart nicht nur Kosten und Nerven – sondern trägt aktiv zum langfristigen Werterhalt seiner Immobilie bei.
Gerade für Eigentümer, die vermieten oder mehrere Objekte betreuen, lohnt sich ein präventiver Plan zur Schädlingskontrolle – am besten als wiederkehrende Routine im Jahreskalender.
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